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Online-Coach Bluthochdruck

Sekundäre Hypertonie durch Nierenschwäche

Eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Die häufigsten sind Diabetes und Bluthochdruck. Sie können zu Nierenschwäche aller Schweregrade bis hin zur Dialysepflichtigkeit führen. Und umgekehrt: Je schwerer die Niereninsuffizienz, umso häufiger entsteht aus ihr ein Bluthochdruck, und zwar in bis zu achtzig bis neunzig Prozent der Fälle.

Bei Niereninsuffizienz verliert die Niere zunehmend ihre Fähigkeit, Stoffwechselendprodukte und andere Substanzen auszuscheiden, die über den Urin den Körper verlassen. Besonders die verminderte Ausscheidung von Natrium und Wasser führt über verschiedene Mechanismen zu Bluthochdruck. Das haben Sie bereits im Kapitel über das Kochsalz gelernt.

Manchmal führt aber auch die Behandlung der Niereninsuffizienz zu höheren Blutdruckwerten: So erhalten Menschen mit schwerer Niereninsuffizienz und Blutarmut häufig das Arzneimittel Erythropoetin (EPO). Dieses stimuliert die Blutbildung, führt aber bei zwanzig Prozent der damit behandelten Menschen zu einer Hypertonie.

Was sind Hinweise für eine Niereninsuffizienz?

Folgende Beschwerden weisen auf eine Niereninsuffizienz hin:

  • Erhöhter Blutdruck, häufig in Verbindung mit einer fehlenden Nachtabsenkung der Werte
  • Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck in der Krankheitsbiographie
  • Langfristige Einnahme von Schmerzmitteln
  • Atemnot und Erschöpfung
  • Unterschenkelödeme, also Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten

Die Diagnose einer Niereninsuffizienz wird gesichert durch Bestimmung des Kreatiningehaltes im Blut. Weiterführende Untersuchungen werden in einer nephrologischen Facharztpraxis gemacht, um die Ursache der Niereninsuffizienz herauszufinden. Danach erst kann eine Therapieempfehlung erfolgen.

Menschen mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz haben ein Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie, also zu viel Kalium im Blut. Daher sollte abhängig von den Kaliumwerten und nach ärztlicher Rücksprache gegebenenfalls auf eine kaliumreiche Ernährung, die sonst oft bei Bluthochdruck empfohlen wird (siehe hier), verzichtet werden.