Bluthochdruck in der oberen Körperhälfte: Die Aortenisthmusstenose
Die Aortenisthmusstenose ist ein angeborener Herzfehler und wird je nach Schweregrad entweder direkt nach der Geburt oder im Kindesalter in der kinderärztlichen oder – seltener – erst im Erwachsenenalter in der kardiologischen Praxis diagnostiziert.
Bei ihr ist die Aorta in einem Bereich verengt, in dem die Arterie für die Versorgung des linken Armes liegt („Stenose“ bedeutet „Verengung“, „Isthmus“ bezeichnet einen bestimmten Abschnitt der Aorta). Je nach dem, wo genau die Verengung liegt, können unterschiedliche Blutdruckwerte auftreten. Wenn die Stenose vor dem Abzweig zur linken Armarterie liegt, besteht eine Blutdruckdifferenz zwischen dem rechten Arm einerseits und dem linken Arm und beiden Beinen andererseits – hohe Blutdruckwerte am rechten Arm und im Kopf und zu niedrige in der unteren Körperhälfte sind die Folgen. Liegt der Engpass hinter diesem Abzweig, haben beide Arme und der Kopf einen erhöhten Blutdruck und die Beine sind schlechter durchblutet.
Die Beschwerden in der unteren Körperhälfte ähneln denen von Menschen, die stark rauchen und deshalb Durchblutungsstörungen haben (Stichwort: Raucherbein). Die Aortenisthmusstenose tritt aber typischerweise bei jüngeren Menschen auf, die nicht rauchen.
Die Therapie der Aortenisthmusstenose erfolgt operativ.