Blutdrucksteigernde Hormone: Aldosteron
Auch ein Zuviel an blutdrucksteigernden Hormonen kann der antihypertensiven Therapie einen Strich durch die Rechnung machen. Diese Hormone werden vor allem in der Nebenniere und der Schilddrüse produziert. Eine Überfunktion dieser Organe lässt somit auch den Blutdruck steigen.
In den meisten Fällen: Zu viel Aldosteron
Am häufigsten ist unter den hormonellen Ursachen für einen Bluthochdruck eine Überproduktion von Aldosteron in der Nebennierenrinde („Hyperaldosteronismus“). Aldosteron reguliert den Wasser- und Elektrolythaushalt. Es wirkt in der Niere und vermindert dort die Ausscheidung von Natrium und Wasser. Über diesen Mechanismus kann es Blutvolumen und Blutdruck erhöhen. Zu viel Aldosteron führt nicht nur zu einer übermäßig starken Erhöhung der Blutdruckwerte, sondern auch zu einer direkten Schädigung von Herz und Gefäßen, die über die unmittelbar durch den Bluthochdruck verursachten hinaus geht.
Neben der therapieresistenten Blutdruckerhöhung ist auch ein niedriger Kaliumspiegel im Blut typisch für einen Hyperaldosteronismus. Die Diagnose erfolgt anhand weiterer Laborbestimmungen und -tests sowie einer Bildgebung – meist in nephrologischen oder endokrinologischen Praxen oder in spezialisierten Zentren.
Eine mögliche Ursache für eine Aldosteron-Überproduktion ist ein hormonproduzierender Nebennierentumor. Dieses sogenannte Conn-Adenom ist gutartig und kann chirurgisch entfernt werden.
Andere Formen der Überproduktion von Aldosteron, bei denen kein Tumor die Ursache ist, können mit Aldosteronantagonisten behandelt werden. Diese Medikamente haben wir bereits im Modul Blutdruck im Griff kennen gelernt.