Die Langzeitblutdruckmessung
Bei Blutdruckwerten von über 140 mmHg systolisch oder über 90 mmHg diastolisch in der Praxismessung, wird Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt eine Langzeitblutdruckmessung verordnen. Bevor Sie sich also ein Gerät zur häuslichen Selbstmessung anschaffen, sollten Sie zunächst das Ergebnis dieser Messung über 24 Stunden abwarten und mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Wenn die Langzeitmessung eindeutig normale Blutdruckwerte zeigt, wird die Diagnose Hypertonie ausgeschlossen und der Blutdruck nach einem Jahr wieder kontrolliert. Um den Blutdruck zu bewerten, werden die Mittelwerte der Messungen am Tag und in der Nacht berechnet.
Als normaler Blutdruck in der Langzeitmessung gilt:
- Ein Tagesmittelwert von unter 135/85 mmHg und
- ein Nachtmittelwert von unter 120/70 mmHg.
Im Bild sehen Sie die Langzeitmessung eines Menschen mit Bluthochdruck.
Deutlich zu sehen ist in dieser Messung über 27 Stunden eine starke Nachtabsenkung in der Zeit zwischen etwa 23 Uhr und fünf Uhr morgens. Im Tagesverlauf erreicht der systolische Blutdruck Spitzenwerte von 180/110 mmHg. Die Mittelwerte, die entscheidend sind für die Beurteilung, betragen 149/93 mmHg am Tag und 111/66 mmHg in der Nacht. Damit liegt eine systolische/diastolische Hochdruckform vor mit erhöhten Tagesmittelwerten aber noch normalen Nachtmittelwerten.
In diesem Beispiel ist ersichtlich, dass insbesondere die morgendlichen Werte zwischen sieben und neun Uhr sowie die abendlichen Werte um etwa 21 Uhr auffällig hoch sind. Eine einmalige Heimmessung nach dem Mittagessen könnte also bei unauffälligen Werten leicht ein falsches Bild abgeben. Die Langzeitblutdruckmessung liefert demnach wichtige zusätzliche Informationen und sollte insbesondere dann durchgeführt werden, wenn der Blutdruck unter Therapie nicht absinkt. Im Modul Wenn der Blutdruck nicht runter geht erfahren Sie mehr über notwendige Messungen, wenn der Bluthochdruck nicht auf die Therapie anspricht.