Wie bewerte ich meine Messungen?
Die Ergebnisse der Heimmessungen sind häufig niedriger als Messungen in der Arztpraxis. Das hängt mit dem so genannten Weißkitteleffekt zusammen, den wir bereits im Einführungsmodul kennen gelernt haben. Für die Messung zuhause gelten deshalb andere Grenzwerte als bei der Messung in der Praxis. Als zu hoch gilt ein durchschnittlicher Blutdruck in der Heimmessung von 135/85 mmHg oder höher.
Zur Erinnerung: Es gelten immer die Mittelwerte der Messungen einer Woche. Das entspricht also dem Durchschnitt von 28 Messungen – jeweils für den systolischen wie für den diastolischen Wert.
Das sind die Grenzwerte, um festzustellen, wie schwer die Hypertonie-Erkrankung ist:
- Bei einem Wochendurchschnitt von 135/85 mmHg und mehr (aber unterhalb von 150/95 mmHg) besteht eine milde Bluthochdruckform. Hier reichen häufig nicht-medikamentöse Maßnahmen aus, um den Blutdruck wieder in den Griff zu bekommen. Das bedeutet: Techniken zur Entspannung anzuwenden, auf die Ernährung zu achten und Sport zu treiben. In den nächsten Modulen bekommen Sie dafür viele Tipps und Anregungen, wie auch Motivationshilfe.
- Wenn der Wochendurchschnitt bei 150/95 mmHg oder darüber liegt, so besteht eine mittelschwere Bluthochdruckerkrankung. Hier muss, abhängig von weiteren Risikofaktoren, entschieden werden, ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. Unabhängig davon ist auch hier eine gleichzeitige Lebensstiländerung ebenso wichtig, um den Blutdruck dauerhaft zu senken.
- Bei einem Wochendurchschnitt von 170/105 mmHg und mehr besteht eine schwere Bluthochdruckerkrankung. Um den Blutdruck zu senken, muss in der Regel eine sofortige medikamentöse Therapie begonnen werden. Auch hier gilt: Sie können viel erreichen, wenn Sie in puncto Ernährung, Bewegung und Entspannung auf einen gesunden Lebensstil achten.