Wie merke ich, ob ich gestresst bin?

Die Frage, wie wir körperliche Stressreaktionen wahrnehmen können, ist tatsächlich nicht leicht zu beantworten. Individuell empfinden und beurteilen wir Stress sehr unterschiedlich. Unser Gefühl trügt uns dabei häufig. So mancher nimmt Stress sogar als etwas Positives wahr, fühlt sich dadurch stimuliert und vital. Selbst wenn der Herzinfarkt oder ein Burnout schon vor der Tür lauern. Manchmal sind es eher nahe stehende Menschen, die die Folgen von überhand nehmendem Stress bemerken. Wie aber können wir selbst dann feststellen, dass wir gestresst sind?

Stressreaktionen über den Blutdruck messen

Stress steht, wie wir bereits wissen, mit dem Blutdruck im Zusammenhang. „Ich bin gleich auf 180!“ schimpft, wer so verärgert ist, dass der Blutdruck möglicherweise auf 180 mmHg ansteigt. Für viele Menschen mit Hypertonie ist Stress mit einem plötzlichen Blutdruckanstieg und gelegentlich auch mit Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Brustenge verbunden. Deuten aber situativ erhöhte Blutdruckwerte immer auf zuviel Stress hin? Ganz so einfach ist es nicht.

Neben Stress gibt es nämlich noch andere Faktoren, die den Blutdruck gelegentlich in die Höhe treiben. Wie zum Beispiel Sport: Hier ist der Anstieg der Blutdruckwerte eine gesunde Kreislaufreaktion, weil die Muskeln mehr Sauerstoff und Energie benötigen.

Wenn Sie regelmäßig selbst Ihren Blutdruck messen, werden sie schon bemerkt haben, dass bei belastenden beruflichen oder privaten Ereignissen Ihr Blutdruck ansteigt. Daher hier ein Rat: Notieren oder speichern Sie zusätzlich zu Ihren Blutdruckwerten (in Ihrem Blutdruckpass oder in Ihrem Blutdruckmessgerät) auch, wie Sie sich zum Zeitpunkt der Messung gefühlt haben und ob es eine belastende Stresssituation im Vorfeld gab.