Der Säbelzahntiger im Büro
Dauerhafter Stress kann zu Bluthochdruck führen – aber ist Stress grundsätzlich schädlich? Um das zu verstehen, müssen wir uns zunächst anschauen, was bei Stress eigentlich passiert. Wenn wir gestresst sind, funktioniert unser Körper – so auch unser Gehirn – immer noch nach demselben Muster wie bei einem Menschen in der Steinzeit, der gerade in die Augen eines Säbelzahntigers blickt. In den frühen Zeiten unserer Evolution war eine starke Stressreaktion sehr oft überlebenswichtig.
Heute stehen nicht mehr die Gefahren um Leib und Leben im Vordergrund, sondern es sind berufliche Überlastungen oder private Sorgen und Ängste, die uns stressen. Obwohl dieser Stress nicht direkt unser Leben gefährdet, löst unser Gehirn dennoch immer noch die gleiche Kampf- oder Fluchtreaktion aus wie vor Zehntausenden von Jahren. Wie damals – Auge in Auge mit der wilden Bestie – sorgt es dafür, dass massiv Stresshormone ausgeschüttet werden. Zu diesen gehören Cortisol und Adrenalin. Puls, Blutdruck und auch der Blutzucker steigen in der Folge an – so wird sehr schnell viel Energie bereit gestellt.
Nerven und Hormone spielen sich in diesem ausgeklügelten Match gegenseitig die Bälle zu. Dabei sind die schnellen Nervenfasern die Autobahn, um den Körper in sofortigen Alarmmodus zu versetzen. Währenddessen nutzen die hormonellen Botenstoffe die Blutbahn und bewirken damit eine etwas langsamere Stressreaktion.
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