Wenn kleine Blutgefäße geschädigt werden
Das Blut fließt vom Herzen durch die große Körperschlagader weiter in die großen Blutgefäße bis es zuletzt in die feinsten, mikroskopisch kleinen Gefäße gelangt. Auch in diesen kleinsten Arterien verursacht zu hoher Blutdruck Schäden, indem sie sich verengen oder sogar völlig verschließen können. In der Folge kommt es zu schweren Krankheitsbildern, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.
Ursache: Gefäßwände werden umgebaut
Die Schäden an kleinen Blutgefäßen unterscheiden sich von denen an großen Gefäßen. Während dort vor allem Atherosklerose und Aneurysmen Folgeerkrankungen hervorrufen, sind es hier Umbauprozesse innerhalb der Muskelschicht, die die Gefäße umgibt. Dazu kommt es durch dauerhaften Stress, der die kleinen Gefäße permanent verengt, wie Sie bereits im Modul Stress und wie wir damit umgehen gelernt haben. Folge ist eine Hypertrophie der Muskelschicht, also eine übermäßige Vermehrung der Muskelfasern. Dadurch verdicken sich die Gefäßwände nach innen und der Gefäßinnenraum wird immer enger.
Das hat mehrere Konsequenzen: Zum einen kommt es zu einer diastolischen Blutdruckerhöhung, weil die verengten Gefäße den Gefäßwiderstand erhöhen und der Blutdruck nicht mehr ausreichend reguliert werden kann. Zum anderen fließt weniger Blut durch die Gefäße, so dass die Organe schlechter mit Sauerstoff versorgt werden. Ein kompletter Gefäßverschluss führt zum Beispiel im Auge zu einem Netzhautinfarkt, bei dem sich das Sehvermögen dauerhaft verschlechtert.
Vertiefungsthemen
Eine Demenz trifft heutzutage immer mehr Menschen. Den unterschiedlichen Formen der Demenz ist dabei eine fortschreitende Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten, wie der Orientierung in Zeit und Raum oder der Kommunikation, gemeinsam. Im Verlauf der Krankheit fällt es den Betroffenen immer schwerer, ihren Alltag zu meistern und es kann zu Verhaltensänderungen und den Verlust von Persönlichkeits-Eigenschaften kommen.
Die häufigste Demenzform ist die Alzheimerdemenz, die fünfzig bis siebzig Prozent der Demenzerkrankungen ausmacht, gefolgt von der vaskulären Demenz mit etwa fünfzehn Prozent. Bei der Alzheimerdemenz sind es Eiweißablagerungen im Gehirn, die die Schäden hervorrufen. Hingegen sind bei der vaskulären Demenz Gefäßschäden im Gehirn für den geistigen Abbau ursächlich. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer seltenerer Demenzformen. Eine klare Unterscheidung der Demenzformen ist mit den üblichen diagnostischen Verfahren oft schwer und es können auch Mischformen auftreten. Studien weisen darauf hin, dass bei den meisten Demenzkranken am Ende des Lebens eine Mischform aus Alzheimerdemenz und vaskulärer Demenz vorliegt.
Bei der Entstehung einer vaskulären Demenz spielt der Blutdruck eine wichtige Rolle, wie neuere Studien belegen. Prof. Mengden erklärt im Interview Näheres dazu.