Folgen des Bluthochdrucks für den Herzmuskel
Unser Herz erbringt eine enorme Leistung. Tag für Tag pumpt es um die neuntausend Liter Blut durch unsere Gefäße zu den Organen. Das kann es nur unter optimalen Bedingungen bis ins hohe Alter durchhalten. Eine dauerhafte Blutdruckerhöhung – auf beispielsweise 170/100 mmHg – bedeutet eine permanente Überlastung des Herzens. Die Folge kann eine Herzmuskelschwäche sein.
Als Konsequenz der großen Anstrengung nimmt nämlich die Muskelmasse des Herzens zu. Dabei verdickt sich die Wand der Herzkammern, wodurch der Herzinnenraum immer kleiner wird und das Herz immer weniger Blut pumpen kann. Dies passiert allmählich, über viele Jahre hinweg. Während ein gesundes Herz rund zweihundert Gramm auf die Waage bringt, sind es bei einem vergrößerten Herzmuskel bis zu vierhundert Gramm. Wir sprechen in diesem Fall von einer Herzmuskel-Hypertrophie, also einer Verdickung des Herzmuskels. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann diese zum Beispiel durch einen Herz-Ultraschall feststellen.
Ohne Behandlung des Bluthochdrucks kommt es im weiteren Verlauf zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Herzleistung. Diese Herzmuskelschwäche äußert sich mit Symptomen wie starker Luftnot bei alltäglichen Belastungen.
Auf der Vertiefungsseite erfahren Sie mehr zu den zwei Formen der Herzmuskel-Hypertrophie.
Vertiefungsthemen
Wenn der Herzmuskel überlastet ist, kann er in zwei Richtungen wachsen: Entweder nach innen oder nach außen. Dementsprechend lässt sich die „konzentrische“ von der „exzentrischen“ Herzmuskel-Hypertrophie unterscheiden:
- Bei der konzentrischen Form bleibt der Umfang des Herzens gleich, jedoch verdickt sich die Wand nach innen. Das Herz ist zwar äußerlich betrachtet noch normal groß und pumpt auch normal. Da es sich aber aufgrund des geringen Innenraumvolumens nicht mehr so gut füllen kann, wird weniger Blut bei jedem Schlag bewegt. Frauen sind von dieser Form häufiger betroffen als Männer.
- Bei der exzentrischen Form weitet sich der Innenraum des Herzens und es erfolgt ein Dickenwachstum nach außen. Das Herz vergrößert sich und pumpt nicht mehr so gut. Diese Form kommt häufiger bei Männern vor.
Für beide Formen ist typisch, dass die Betroffenen bereits unter alltäglicher Belastung kurzatmig werden. Wir erinnern uns: Auch Helga ist von einer solchen – in ihrem Fall konzentrischen – Herzmuskelverdickung betroffen und leidet an Kurzatmigkeit.
In der Abbildung sehen Sie, wie der Herzmuskel im Querschnitt bei einem gesunden Herz aussieht und wie er bei den beiden Formen der Herzhypertrophie erscheint.