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Online-Coach Bluthochdruck

Wissenschaftlicher Exkurs: Die Pharaonentochter Ahmose

Wie war es eigentlich um den Gesundheitszustand der ägyptischen Pharaonenfamilien vor vier Jahrtausenden bestellt? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten das im Rahmen der sogenannten Horus-Studie herausfinden. Sie untersuchten dafür 52 Mumien von Angehörigen der Pharaonen mittels Computertomographie (CT). Das Ergebnis erstaunte die Fachwelt: Etwa die Hälfte der antiken Leichname zeigte deutliche Spuren von Arterienverkalkung.

Besonders auffällig war der CT-Befund der schon jung verstorbenen Pharaonentochter Ahmose. In ihren Herzkranzarterien waren in den Aufnahmen starke Verkalkungen zu sehen. Obwohl sie erst in ihren Vierzigern war, lag also bereits eine weit fortgeschrittene Atherosklerose der Herzkranzgefäße vor, die möglicherweise der Grund für ihr frühes Ableben war.

Atherosklerose also doch keine Zivilisationskrankheit?

Die Atherosklerose der Herzkranzgefäße scheint also doch nicht typisch für unsere Zeit, sondern es gab sie bereits vor viertausend Jahren. Wie ist das zu erklären angesichts der vor-industriellen Lebensgewohnheiten der alten Ägypterinnen und Ägypter? Auch wenn sich der durchschnittliche Bürger damals wohl mehr bewegte und weniger und naturbelassener aß als wir heute, so sah dies für die führenden und reichen Gesellschaftsschichten in der Antike vermutlich anders aus. Ihr Lebensstil mit tendenziell üppigeren Speisen und weniger körperlicher Arbeit förderte anscheinend die Entwicklung einer Atherosklerose.

Dieses Beispiel zeigt, dass es sich bei der Atherosklerose also nicht um eine „moderne“ Erkrankung handelt. Sondern sie ist begründet in einer ungesunden Lebensweise, die auch frühere Kulturen schon pflegten, sofern sie die Möglichkeit dazu hatten.