Wie entstehen bluthochdruckbedingte Folgeschäden?
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bluthochdruck schädliche Folgen hat, hängt besonders von folgenden Faktoren ab:
- Höhe des Blutdrucks: Liegt über einen längeren Zeitraum eine starke Blutdruckerhöhung vor – also zum Beispiel Werte von 180/120 mmHg über mehrere Monate hinweg –, dann führt das sehr wahrscheinlich zu einer Folgeschädigung.
- Dauer der Hypertonie: Kritisch ist insbesondere, wenn der Bluthochdruck erst spät erkannt wird, also bereits lange Zeit besteht, bevor er behandelt wird. Viele Menschen mit Hypertonie berichten, dass sie bereits bei einer Messung in der Vergangenheit erhöhte Blutdruckwerte hatten, etwa bei der Musterung für die Bundeswehr oder in der frauenärztlichen Praxis. Solche auffälligen Messergebnisse sollten immer sofort abgeklärt werden. Denn auch bei einem Blutdruck von beispielsweise 140/90 mmHg (in der Heimmessung) über zehn Jahre hinweg ist die Wahrscheinlichkeit für einen Schaden bereits hoch.
- Wirksamkeit der Blutdrucktherapie: Ist der Blutdruck durch Lebensstiländerungen oder Medikamente auf optimale Werte eingestellt, dann ist das Risiko für schwerwiegende Schäden gering. Kaum eine Therapie ist so effektiv und somit risikomindernd wie die Hochdruckbehandlung. So belegen Daten, dass eine erfolgreiche Therapie das Risiko für einen Schlaganfall um fünfzig Prozent senkt. Gleiches gilt für die Verhinderung einer Herzmuskelschwäche.
- Ihre „Therapietreue“: Die korrekte Einnahme der Blutdrucksenker ist ganz entscheidend für den Erfolg der medikamentösen Therapie. Studien zeigen, dass Menschen mit Bluthochdruck, die ihre Medikamente nur unregelmäßig einnehmen, ein doppelt so hohes Risiko für Schlaganfall oder Herzmuskelschwäche haben wie diejenigen, die sie richtig einnehmen – die also „therapietreu“ sind.
- Vorliegen weiterer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck bleibt selten allein. Wenn etwa noch Dauerstress oder Diabetes hinzukommen, steigt das Risiko deutlich an und potenziert sich. Das bedeutet, dass es bei drei Risikofaktoren bereits verzehnfacht sein kann. Einen solchen Anstieg können Sie im Bild unten sehen. Glücklicherweise gibt es aber auch für die anderen Risikofaktoren heutzutage sehr gute Behandlungsmöglichkeiten.
So steigt das Risiko für eine koronare Herzkrankheit mit der Zahl der Risikofaktoren
Das können Sie tun, um Folgeschäden zu vermeiden: Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck, um zu kontrollieren, wie wirksam Ihre nicht-medikamentösen und medikamentösen Maßnahmen zur Blutdrucksenkung sind. Nehmen Sie außerdem Ihre Tabletten korrekt ein. Wenn Sie an Begleiterkrankungen leiden, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenfalls erhöhen, gilt das gleiche auch für deren Behandlung. Die Abbildung zeigt auch, wie gefährlich unter anderem die Kombination von Bluthochdruck mit Übergewicht und Rauchen ist. Wenn SIe zu dieser Gruppe gehören, dann nutzen Sie die Tipps in diesem Coach, um Gewicht zu reduzieren und mit dem Rauchen aufzuhören.