Wissenschaftlicher Exkurs: Die Framingham-Studie
Die umfangreichsten Zahlen zur Korrelation zwischen Bluthochdruck und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stammen aus einer groß angelegten Bevölkerungsstudie in den Vereinigten Staaten, der Framingham-Studie. Seit 1948 werden in dieser Studie regelmäßig Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Framingham in Massachussetts untersucht, um Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu identifizieren. Heutzutage werden zusätzlich genetische Daten gesammelt.
Grund für diese aufwändige Untersuchung war damals die schnelle Zunahme von Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie machten Mitte des letzten Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten etwa die Hälfte aller Todesfälle aus. Die Medizin wusste zu dieser Zeit nur wenig darüber, wie sie diesen Erkrankungen vorbeugen und sie behandeln kann.
Die Studie begann mit 5.209 Personen und schließt mittlerweile die dritte Generation ein – also die Enkelgeneration der ersten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. In diesen mehr als siebzig Jahren hat sie beispielsweise herausgefunden, dass neben hohem Blutdruck auch erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht oder Rauchen für unsere Herzkranzgefäße extrem schädlich sind. Wie das Risiko für eine koronare Herzkrankheit mit jedem zusätzlichen Risiko ansteigt, sehen Sie in der Grafik auf der Seite Wie entstehen bluthochdruckbedingte Folgeschäden.
Diese Erkenntnisse haben eine bessere Vorbeugung von Herzinfarkten ermöglicht und die Entwicklung von Therapien vorangetrieben. In der Folge ging die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkte bis zum heutigen Zeitpunkt kontinuierlich zurück.