Salz und Bluthochdruck – eine gefährliche Kombination
Bei den Yanomami, die wir bereits aus dem Einführungsmodul kennen, liegt der Blutdruck im Schnitt unter 100 mmHg systolisch und steigt im Laufe des Lebens praktisch nicht an. Die Yanomami verzehren weniger als ein Gramm Salz pro Tag. Anders verhält es sich bei den benachbarten Yekwana: Diese haben durch einen kleinen Flughafen Zugang zu konservierten und damit salzreichen Nahrungsmitteln. Ihre Blutdruckwerte sind höher und steigen im Laufe ihres Lebens auch weiter an. Da beide ethnische Gruppen ansonsten vergleichbare Lebensumstände haben, sich beispielsweise viel bewegen, ist die unterschiedliche Ernährung ein Beleg für die enge Beziehung zwischen Salzkonsum und Blutdruck.
Zahlreiche weitere Studien konnten diesen Zusammenhang ebenfalls nachweisen. Sie zeigen: Bereits eine moderate Menge an Salz von drei bis sechs Gramm täglich scheint ausreichend, um den Blutdruck ansteigen zu lassen. So wies die INTERSALT-Studie bereits bei einem Konsum von drei Gramm Salz pro Tag nach, dass über die Lebensspanne der Blutdruck in geringem Maß zunahm.
Unser durchschnittlicher Salzkonsum liegt sogar noch viel höher. In Deutschland verzehren Frauen etwa 8,4 Gramm und Männer 10 Gramm Kochsalz täglich. Davon ist der größte Anteil in verarbeiteten Lebensmitteln wie Konserven und Fertiggerichten enthalten. Salz dient hier auch als Geschmacksverstärker und regt damit den Appetit an. Das ist einer der Gründe, warum Menschen mit einem hohen Salzkonsum häufig auch übergewichtig sind.