Gerne wird, wenn es um Alkohol und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht, das sogenannte „Französische Paradox“ angeführt. Dieses beschreibt den scheinbaren Widerspruch zwischen einer niedrigen Rate koronarer Herzkrankheiten in Südfrankreich und dem dort üblichen hohen Verzehr gesättigter Nahrungsfette, die Herzerkrankungen begünstigen, etwa in Form von Käse.
Was Alkohol im Körper bewirkt …
Übermäßiger Alkoholkonsum ist eine sehr häufige und oft unterschätzte Ursache für Bluthochdruck oder das Versagen einer blutdrucksenkenden Therapie.
Dieses Phänomen wird der schützenden Wirkung des Rotweins zugeschrieben. Kardiologinnen und Kardiologen argumentieren, dass die im Rotwein enthaltenen Flavonoide entzündungshemmend wirken und die Funktion der Gefäßwände verbessern.
Wenn allerdings alle gesundheitlichen Aspekte in Betracht gezogen werden, wird dieser Schutzeffekt auf die Herzkranzgefäße durch die schädlichen Einflüsse des Alkohols aufgehoben. Dazu gehört die Erhöhung des Blutdrucks und in der Folge die Erhöhung des Schlaganfallrisikos. Zudem drohen zahlreiche alkoholassoziierte Erkrankungen wie Leberzirrhose, Fettleber oder verschiedene Arten von Krebserkrankungen.