Lisa ist 31 Jahre alt und in der Verwaltung einer Behörde angestellt. Sie hat eine familiäre Vorbelastung bezüglich Bluthochdruck: Auch ihre Mutter und ihre ältere Schwester sind davon betroffen. Lisa raucht ungefähr zehn Zigaretten am Tag und nimmt zur Empfängnisverhütung die Pille. Darüber hinaus ist sie topfit: Sie ist normalgewichtig und geht dreimal die Woche in ein Fitnessstudio. Am Wochenende unternimmt sie gerne Fahrradtouren oder geht Wandern.
Verwaltungsangestellte Lisa
Beschwerden und Diagnose
Seit einigen Monaten aber leidet Lisa unter migräneartigen Kopfschmerzen und hat sich in der Apotheke bereits ein Schmerzmittel (Ibuprofen) besorgt. Weil die Kopfschmerzen nicht weggehen, sucht sie ihre Hausärztin auf. Diese stellt in einer ersten Blutdruckmessung in der Sprechstunde Werte von 136/110 mmHg fest und ordnet daher eine Langzeitblutdruckmessung an. In dieser bestätigt sich der Anfangsverdacht einer arteriellen Hypertonie. Die Tagesmittelwerte liegen bei Lisa mit 131/95 mmHg im diastolischen Bereich zu hoch. Lisa hat also eine sogenannte isolierte diastolische Hypertonie.
Ursachensuche
Ihrer Hausärztin schildert Lisa, dass ihre Gynäkologin vor der erstmaligen Verordnung der Pille sehr gründlich den Blutdruck bei ihr gemessen habe. Dieser sei mit 120/80 mmHg damals völlig normal gewesen. Die Hausärztin vermutet daher, dass die Einnahme der Pille in Kombination mit einem Schmerzmittel der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika und zusammen mit einer genetischen Vorbelastung zu dem Bluthochdruck geführt hat.
Erste Maßnahmen
Die Ärztin empfiehlt Lisa, nochmals die Gynäkologin zur Frage einer alternativen Empfängnisverhütung aufzusuchen. Des Weiteren verordnet sie ein anderes Schmerzmittel, welches die Nierenfunktion und damit den Blutdruck nicht beeinflusst. Erst danach möchte sie über den Einsatz einer medikamentösen Therapie entscheiden.