Helga ist 72 Jahre alt und hat sehr lange als Flugbegleiterin gearbeitet. Jetzt ist sie pensioniert, steht aber noch aktiv im Leben. Sie treibt viel Sport, ist schlank und dabei normalgewichtig und raucht nicht.
Ehemalige Flugbegleiterin Helga
Beschwerden
Helgas Bluthochdruck-Erkrankung ist seit über dreißig Jahren bekannt und wird bereits medikamentös behandelt. Bis vor kurzem konnte sie noch ohne Probleme ihren sportlichen Aktivitäten wie Tennis, Yoga und Nordic Walking nachgehen. Seit einigen Monaten aber bemerkt sie, dass sie weniger belastbar ist. Schon geringe Anstrengung macht sie kurzatmig. Trotz der zwei Blutdrucksenker, die sie einnimmt (ein so genannter Kalziumantagonist und ein Sartan), sind ihre selbst gemessenen Blutdruckwerte zu hoch. Insbesondere im systolischen Bereich sind die Mittelwerte der letzten Woche mit 160/70 mmHg stark erhöht.
Diagnose
Helga hat deswegen ihre Kardiologin aufgesucht. Diese bestätigt die Diagnose einer isolierten systolischen Hypertonie mit einem in der Praxis gemessenen Blutdruck von 170/70 mmHg. Eine Ultraschalluntersuchung ihres Herzens, eine so genannte Echokardiografie (Herzecho), zeigt, dass das Herz normal pumpt. Mit dem Beschwerdebild, den Laborwerten und Ultraschalluntersuchungen diagnostiziert die Ärztin eine sogenannte diastolische Herzinsuffizienz, also eine Herzschwäche, die häufig bei älteren Frauen auftritt, die schon lange unter Bluthochdruck leiden. Sie wird auch „little old ladies heart syndrome“ genannt. Sie erfahren später mehr über dieses Krankheitsbild. Zusätzlich stellt die Ärztin fest, dass die Aorta stark verkalkt und versteift ist.
Erste Maßnahmen
Die Kardiologin empfiehlt Helga eine salzarme Ernährung (dieses Thema behandeln wir noch ausführlich im Modul zur Ernährung). Außerdem verordnet sie einen dritten Blutdrucksenker, in diesem Fall ein so genanntes Thiazid-Diuretikum.