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Online-Coach Bluthochdruck

Hypertonie bei jüngeren Frauen

Jüngere Frauen erkranken selten an Bluthochdruck. Wenn es dennoch geschieht, sind meist spezielle Risikofaktoren oder Erkrankungen die Ursache. Das können sein:

Die Pille

Hormonelle Kontrazeptiva, sprich die „Pille“, können eine medikamentös verursachte arterielle Hypertonie auslösen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen Veränderungen im Salz- und Wasserhaushalt durch die Empfängnisverhütungsmittel eine Rolle sowie direkte Effekte auf die Gefäße.

Folgende Faktoren erhöhen das Risiko, durch die Pille Bluthochdruck zu entwickeln:

  • Bluthochdruck in einer vorangegangenen Schwangerschaft,
  • Rauchen,
  • Übergewicht,
  • Vorerkrankungen wie Diabetes oder eine Nierenerkrankung,
  • familiäre Vorbelastung bezüglich Bluthochdruck.

Schmerzmittel

Schmerzmittel, die zur Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika gehören, wie etwa Diclofenac oder Ibuprofen, wirken auf die Niere und können dadurch den Blutdruck erhöhen.

Vorsicht ist geboten, wenn beides – Pille und Schmerzmittel – regelmäßig zusammen eingenommen werden, etwa weil eine Migräne vorliegt, wie das bei Lisa der Fall ist. Oft wird dann versäumt, den Blutdruck engmaschig zu überwachen, da die Pille oft nicht als Medikament wahrgenommen wird und einige Schmerzmittel frei verkäuflich sind. Es ist in dieser Risikokonstellation also wichtig, den Blutdruck öfter zu kontrollieren, beispielsweise bei jedem Praxisbesuch oder mittels Heimmessungen.

Weitere blutdrucksteigernde Medikamente und Substanzen

Es gibt noch weitere Stoffe, die den Blutdruck erhöhen können. Menschen mit Hypertonie oder einem Risiko dafür sollten prüfen, ob sie etwas davon regelmäßig einnehmen. Im Folgenden sind häufiger verwendete blutdruckerhöhende Medikamente und Substanzen aufgeführt:

  • Orale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungspille), insbesondere östrogenhaltige Kombinationspräparate,
  • Östrogentherapie, wie etwa die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren,
  • Anabolika, etwa zum Bodybuilding oder im Spitzensport,
  • Androgene, also männliche Sexualhormone, die ebenfalls häufig zum Bodybuilding eingenommen werden,
  • Nichtsteroidale Schmerzmittel,
  • Kortison-Tabletten oder -Injektionen,
  • Erythropoetin (EPO), ein Medikament gegen Blutarmut,
  • Ephedrin-Nasentropfen oder -Spray,
  • Medikamente bei ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom), wie etwa Amphetamine,
  • Antidepressiva,
  • Appetitzügler,
  • Kokain,
  • Süßholz (wie in Lakritze enthalten), wenn übermäßig verzehrt.
  • Acetylsalicylsäure
  • Hydroxyethylsalicylat
  • Diclofenac
  • Felbinac
  • Ibuprofen
  • Flurbiprofen
  • Dexibuprofen
  • Naproxen
  • Indometacin
  • Ketorolac
  • Piroxicam
  • Meloxicam
  • Phenylbutazon
  • Celexocib
  • Etoricoxib

Seltene Erkrankung

Eine seltene Ursache von Bluthochdruck bei jungen Frauen ist die Erkrankung „fibromuskuläre Dysplasie“. Bei ihr können sich eine oder beide Nierenarterien verengen und so zu stark erhöhten Blutdruckwerten führen.

Von dieser sehr seltenen Erkrankung sind zu mehr als neunzig Prozent Frauen betroffen. Der Erkrankungsgipfel liegt im Alter von dreißig bis fünfzig Jahren. Die Abklärung und Behandlung dieser Krankheit sollte in spezialisierten Hochdruckambulanz oder Kliniken erfolgen.