Wenn nur der obere Blutdruckwert zu hoch ist
Die alleinige Erhöhung des systolischen Blutdrucks ist die häufigste Form der Hypertonie, die vor allem bei älteren Menschen auftritt, wie in unserem Beispiel bei Helga. Die Ursache ist eine mit höherem Lebensalter einhergehende zunehmende Verkalkung und somit ein Elastizitätsverlust der Aorta. Die Hauptschlagader kann sich dann nicht mehr so gut ausdehnen und zusammenziehen. Man bezeichnet diesen Prozess auch als Gefäßversteifung.
Damit wird die zuvor im Film beschriebene Windkesselfunktion der Aorta geschwächt, die den Unterschied zwischen den beiden Blutdruckwerten ausgleicht.
Da die Aorta in der Austreibungsphase nicht mehr ausreichend nachgeben kann, kommt es zu einer starken Erhöhung des systolischen Blutdrucks. Der diastolische Blutdruck hingegen fällt immer weiter ab, weil die Aorta sich in der Erschlaffungsphase nicht mehr gut zusammenziehen kann, weswegen das Blut schwächer in den Körperkreislauf weitergeleitet wird. Ein Mensch mit einer steifen Aorta hat zum Beispiel einen Blutdruck von 160/70 mmHg.
In der Abbildung sehen Sie beispielhaft die gesunde Aorta eines jungen Menschen und die versteifte Aorta eines älteren Menschen.