Wenn eines zum anderen kommt: Das metabolische Syndrom
Menschen mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für Schäden an ihren Blutgefäßen, wie Atherosklerose (im Volksmund auch Arterienverkalkung genannt), und somit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kommen zur Hypertonie noch bestimmte weitere Risikofaktoren hinzu, so potenziert sich die Gefahr für gesundheitliche Folgen. Die Medizin spricht dann vom „metabolischen Syndrom“.
Das Wort „metabolisch“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „stoffwechselbedingt“. Von einem „Syndrom“ spricht man, wenn das Zusammenspiel verschiedener Symptome oder Befunde eine Relevanz für ein bestimmtes Krankheitsbild hat. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus verschiedenen stoffwechselbedingten Krankheiten und Risikofaktoren, die alle zusammen zu gefährlichen Folgeerkrankungen führen können.
In unseren heutigen Industrienationen ist das metabolische Syndrom weit verbreitet. Etwa ein Drittel aller Menschen mit Bluthochdruck sind davon betroffen. Ursache ist ein dauerhaft ungesunder Lebensstil mit zu fettem, zu süßem, zu salzigem und zu kalorienhaltigem Essen, das zudem meist mit ungesunden Zusatzstoffen industriell verarbeitet wurde. Hinzu kommt der Mangel an Bewegung. Diese Lebensweise führt zu den bekannten Zivilisationskrankheiten: Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung.
Mehr als achtzig Prozent der Menschen mit metabolischem Syndrom haben hochnormale Blutdruckwerte oder Bluthochdruck. Diese Blutdruckveränderungen sind beim metabolischen Syndrom weit häufiger als die anderen Risikofaktoren.
Das kardiovaskuläre Risiko eines Menschen mit metabolischem Syndrom ist deutlich höher als die Summe der einzelnen kardiovaskulären Risiken der unten in der Grafik dargestellten Erkrankungen, denn die Risiken verstärken sich gegenseitig. Häufig sind bei Diagnose bereits Folgeschäden vorhanden, wie etwa Gefäßveränderungen (Atherosklerose), eine Herzmuskelverdickung oder eine Nierenschwäche.
Es liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn mindestens drei der folgenden fünf Risikofaktoren zusammenkommen:
Das hängt damit zusammen, dass vor allem das Fettgewebe im Bauchraum sehr stoffwechselaktiv ist und Hormone produziert, die entzündungsfördernd und blutdruckerhöhend wirken. Außerdem treiben sie die Insulinresistenz voran und damit das Diabetesrisiko.
Wenn zu Ihrem Bluthochdruck also noch zwei weitere dieser Faktoren hinzukommen, liegt ein metabolisches Syndrom vor. Das bedeutet, dass Sie ein hohes Risiko für atherosklerotische Veränderungen an den Blutgefäßen haben. Durch diese kann es zu Durchblutungsstörungen mit nachhaltiger Auswirkung auf lebenswichtige Organe, wie Herz, Nieren, Leber und Gehirn, kommen. Es drohen beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall.
So weit muss es aber nicht kommen. Vieles haben Sie selbst in der Hand, denn es ist nie zu spät für einen gesunden Lebensstil. In den folgenden Modulen finden Sie dafür viele positive Anregungen.
Mit dem Test auf der nächsten Seite können Sie jetzt Ihr persönliches Risiko ermitteln.