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Online-Coach Bluthochdruck

Welcher Blutdrucksenker kommt für mich infrage?

Bei der Fülle an Substanzen stellt sich die Frage, welches Medikament Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bevorzugt verordnen wird.

Nach heutigem Kenntnisstand werden vorrangig folgende Blutdrucksenker eingesetzt:

  1. ACE-Hemmer, Sartane
  2. Diuretika von der Klasse der Thiazide oder Thiazidanaloga
  3. Kalziumantagonisten
  4. Betablocker

Diese haben sich bei den meisten Menschen mit Bluthochdruck als gut wirksam und verträglich erwiesen. Bei bestimmten Vorerkrankungen oder schwer einzustellender Hypertonie kommen manchmal auch andere Blutdrucksenker zum Einsatz.

Kombinationstherapien

Heutzutage wird zur Blutdrucksenkung oft eine Kombinationstherapie aus zwei oder drei Wirkstoffen unterschiedlicher Wirkstoffklassen verordnet. Die einzelnen Wirkstoffe in einer solchen Kombination sind niedriger dosiert als wenn sie alleine gegeben werden.

Studien haben gezeigt, dass sich die Effektivität der einzelnen Wirkstoffe in der Kombination addiert, während die Nebenwirkungsrate gleich bleibt. Kombinationstherapien sind also wirksamer, aber ebenso verträglich wie eine Einzelmedikation.

Meist sind die zwei oder drei Wirkstoffe in einer einzigen Tablette vereint. Das vereinfacht die Einnahme und verbessert damit die „Therapietreue“, also die regelmäßige und korrekte Einnahme. Diese ist gerade bei blutdrucksenkenden Mitteln besonders wichtig, da jede Unterbrechung die Werte wieder ansteigen lässt. 

Eine weitere Möglichkeit zur Blutdrucksenkung ist ein operatives Verfahren. Informationen dazu finden Sie auf der Vertiefungsseite.

Vertiefungsthemen

Wie im Modul zur Stressreduktion bereits beschrieben, ist ein Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem eine der Hauptursachen für dauerhaft zu hohen Blutdruck. Was läge also näher als die richtige „vegetative Balance“ zwischen den beiden Gegenspielern Sympathikus und Vagus wiederherzustellen? Aus diesen Überlegungen heraus wurde ein operatives Therapieprinzip entwickelt, das unter dem Namen „renale Denervation“ im Jahr 2009 erstmals von australischen Kardiologinnen und Kardiologen vorgestellt wurde. Renale Denervation bedeutet dabei, dass die Nerven zu den Nieren unterbrochen werden. Wozu ist das gut und wie funktioniert dieser operative Eingriff?

Nervenbahnen werden verödet

Die erhöhte Aktivität des Sympathikus wird über sympathische Nervenfasern vom Gehirn zu den Nieren geleitet. Die Nieren spielen bei der Regulation des Blutdrucks eine wichtige Rolle. Wenn die Nierennerven durch den überaktiven Sympathikus in ständiger Erregung sind, führt das zu Bluthochdruck. Bei der renalen Denervation wird ein feiner Schlauch (Katheter) mit Elektroden an der Spitze bis zur Niere eingeführt. Mithilfe der Elektroden werden die dortigen Nervenbahnen, die Gehirn und Niere verbinden, verödet.

Erste Studien zeigten: Bei Menschen mit Hypertonie, bei denen keine medikamentöse Therapie mehr half, konnten mit dieser Operationstechnik Blutdrucksenkungen erzielt werden. Studien zeigen jedoch auch, dass nicht bei allen Menschen diese Therapieform zum Erfolg führt. Insgesamt ist die Studienlage noch schwach. Daher wird die renale Denervation nur empfohlen, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Blutdrucksenkung ausgeschöpft sind.

Mit Yoga-Atmung den Sympathikus beruhigen

Im Vergleich zur renalen Denervation gibt es deutlich schonendere Methoden, die direkt am Gehirn und nicht erst an der Niere ansetzen – also dort, wo die Aktivität des Sympathikus und des Vagus zentral gesteuert wird. Die Rede ist von Entspannungstechniken. Sie sind so wirkungsvoll, weil sie die Gehirnregionen beruhigen, die für die Stressverarbeitung zuständig sind. In diesem Coach finden Sie eine Anleitung zur leicht zu erlernenden Yoga-Atmung. Mit Sport und Entspannung bremsen Sie den Sympathikus gleich doppelt aus.