Reaktion des Blutdrucks auf Bewegung
Viele Menschen sind sich der Wirkung von Bewegung auf ihren Blutdruck nicht bewusst. Was jeder weiß: Bei Sport geht der Blutdruck hoch, denn die Muskeln müssen mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Was aber vielen unbekannt ist: Nach der körperlichen Aktivität sinkt der Blutdruck nicht nur auf die vorherigen Ruhewerte ab, sondern noch einige mmHg weiter. Dieser sogenannte „Trainingseffekt“ hält noch mehrere Stunden oder sogar Tage an. Sie können das in folgenden Abbildungen sehen.
In der ersten Abbildung wurde der Blutdruck während einer sportlich intensiven Aktivität und direkt danach gemessen.
Sie können hier sehen, dass direkt nach Beginn der Aktivität der Blutdruck zunächst stark zunimmt. Wenn die Anstrengung eine Weile andauert, sinkt er wieder etwas ab. Nach Ende der körperlichen Aktivität, wenn der Körper wieder in Ruhe ist, normalisieren sich die Werte. Deutlich ist, dass der Blutdruck dann nicht nur auf die vorab gemessenen Ruhewerte absinkt, sondern darunter liegt. Das zeigt, dass Sport eine unmittelbare blutdrucksenkende Wirkung auf den Ruhewert hat. Der diastolische Blutdruckwert – der Gefäßwert – sinkt auch während der körperlichen Aktivität, weil sich die Gefäße erweitern, um mehr Blut hindurchzulassen.
Im zweiten Bild können Sie sehen, dass Sport auch eine langfristige Wirkung hat. In ihm sind zwei 24-Stunden-Langzeit-Blutdruckmessungen einer Person abgebildet: Vor der einen Messung hat die Person vorher 45 Minuten Ausdauertraining getrieben. Bei der anderen war die Person vorher nicht sportlich aktiv.
Deutlich zu sehen ist, dass der Blutdruck durch den Sport über eine lange Zeitspanne hinweg erheblich niedriger ist im Vergleich zu den Werten in der Situation, in der kein Sport getrieben wurde.
Sie können diesen Trainingseffekt auch bei sich selbst messen. Auf der nächsten Seite gibt es eine Übung für Sie, die leicht durchzuführen ist und Ihnen anschaulich die Wechselbeziehung zwischen Bewegung und Blutdruck vor Augen führen wird.